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YouTube-Tip: Vlcek-Interview von 2000
(zu alt für eine Antwort)
Werner Tann
2011-11-06 18:32:58 UTC
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Beim Stöbern nach Francis-Videos auf YouTube bin ich über ein nettes
Interview mit Ernst Vlcek gestolpert, aus dem Jahr 2000, das AFAIK
bislang noch nicht groß Verbreitung fand (hochgeladen vor einem
Monat):

"vampire & space-cowboys. ernst vlcek über die arbeit als
groschenheft-schreiber."


Richard J. Strasser
2011-11-12 12:36:12 UTC
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Hi.
Post by Werner Tann
Beim Stöbern nach Francis-Videos auf YouTube bin ich über ein nettes
Interview mit Ernst Vlcek gestolpert, aus dem Jahr 2000, das AFAIK
bislang noch nicht groß Verbreitung fand (hochgeladen vor einem
"vampire & space-cowboys. ernst vlcek über die arbeit als
groschenheft-schreiber."
http://youtu.be/mdw7Q0OP9Ic
Danke fuer den Link, das Interview war ganz nett und zu der
Zeit war Thoregon noch ein wichtiges Thema in der Serie, dass
Ernst auch angesprochen hat. Ueber das geplante Ende vom
Thoregonzyklus war da wohl noch nichts bekannt bzw. falls
doch hat Ernst da nichts durchblicken lassen.

Ansonsten war es auch interessant etwas ueber seine Projekte
zu hoeren, die er neben PR so machte.
Ich fand die Aussage, dass er erst durch die Taetigkeit als
Expokrat so richtig verstand, wie das Perryversum so
ablaeuft bemerkenswert. Aber wenn man so ueberlegt, wann
er gemeinsam mit Thomas Ziegler das Erbe von WiVo antrat
wird das ev. leichter nachvollziehbar: in der Zeit gab
es noch kein Internet wo man sich relativ problemlos
die Fakten zusammensuchen kann, man war wohl wirklich
auf das Lesen der Hefte und auch die Gespraeche mit
den anderen Autoren angewiesen um das notwendige
Hintergrundwissen zu bekommen. Zugegebenermassen
wird das Perryversum immer komplexer, da es immer
mehr Hefte und damit auch PR "Historie" gibt,
die es zu beruecksichtigen gibt. Und es wird
ja immer mehr "drumherum" erzaehlt, die einzelnen
Schauplaetze, Voelker usw. die hinzukommen,
bringen ja ebenfalls ihre kosmologische
Entwicklung ins Perryversum ein.

Ciao,
+RSt
Werner Tann
2011-11-12 14:42:51 UTC
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Post by Richard J. Strasser
Ich fand die Aussage, dass er erst durch die Taetigkeit als
Expokrat so richtig verstand, wie das Perryversum so
ablaeuft bemerkenswert. Aber wenn man so ueberlegt, wann
er gemeinsam mit Thomas Ziegler das Erbe von WiVo antrat
wird das ev. leichter nachvollziehbar: in der Zeit gab
es noch kein Internet wo man sich relativ problemlos
die Fakten zusammensuchen kann, man war wohl wirklich
auf das Lesen der Hefte und auch die Gespraeche mit
den anderen Autoren angewiesen um das notwendige
Hintergrundwissen zu bekommen. Zugegebenermassen
wird das Perryversum immer komplexer, da es immer
mehr Hefte und damit auch PR "Historie" gibt,
Wenn heute ein junger Autor einsteigt, hat er es leichter als Vlcek
damals, aber auch schwerer. Leichter, weil es eben viele digitale
Ressourcen gibt, die die Recherchen viel einfacher machen als früher
das Blättern in Lexika, alten Heften, evt. Zettelkästen etc. Schwerer,
weil inzwischen die Serie weiter enorm gewachsen ist. Auch nur die
Zyklenzusammenfassungen von 2600 Romanen lesen sich nicht schnell mal
an einem Wochenende, wenn man sie sich bleibend aneignen will. Von
Charakterprofilen, Locations, technischen Standards und dergleichen
ganz zu schweigen.
Artjom
2011-11-12 16:49:35 UTC
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Am 12.11.2011 15:42, schrieb Werner Tann:

Auch nur die
Post by Werner Tann
Zyklenzusammenfassungen von 2600 Romanen lesen sich nicht schnell mal
an einem Wochenende, wenn man sie sich bleibend aneignen will. Von
Charakterprofilen, Locations, technischen Standards und dergleichen
ganz zu schweigen.
Lesen geht ja noch abar man muss sich das auch merken. Ich versuch das
gerade ein Neueinstieg nach Heft 900 Erstauflage. Das ist alles ziemlich
abgedreht
Peter J. Holzer
2011-11-12 19:21:57 UTC
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Post by Richard J. Strasser
Ansonsten war es auch interessant etwas ueber seine Projekte
zu hoeren, die er neben PR so machte.
Ich fand die Aussage, dass er erst durch die Taetigkeit als
Expokrat so richtig verstand, wie das Perryversum so
ablaeuft bemerkenswert. Aber wenn man so ueberlegt, wann
er gemeinsam mit Thomas Ziegler das Erbe von WiVo antrat
wird das ev. leichter nachvollziehbar: in der Zeit gab
es noch kein Internet wo man sich relativ problemlos
die Fakten zusammensuchen kann,
Stimmt schon. Andererseits ist Vlcek Anfang der 500er-Bände eingestiegen
und damals war das Perryversum noch relativ übersichtlich. Als er
Expokat wurde, war er seit 14 Jahren im Team und hatte bereits 75 Romane
geschrieben. Andererseits hat er natürlich immer auch an anderen Serien
beteiligt und daher vielleicht nicht so "drin" - als Exposé-Autor aber
musste er sich dann intensiv damit beschäftigen.

hp
Werner Tann
2011-11-13 08:36:10 UTC
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Post by Peter J. Holzer
Stimmt schon. Andererseits ist Vlcek Anfang der 500er-Bände eingestiegen
und damals war das Perryversum noch relativ übersichtlich.
Ich bin in dieser Zeit eingestiegen. Das war in den 70ern. Man sollte
sich hüten, heutiges Wissen und heutige Standards zurückzuprojizieren.
Heftromane, TV-Serien, oft auch Kinofilme hatten damals in der großen
Masse bei weitem nicht die Komplexität von heute. Und was heute für
10jährige selbstverständlich ist, war vielen damals völlig unbekannt,
z. B. "Mutanten" oder "Hyperraum". Dazu kommen natürlich viele
Stamm-Charaktere, die man aber auch alle erstmal näher kennenlernen
mußte: War Atlan jetzt Akone oder Arkonide? Wer waren noch schnell mal
die Akonen? Zellduschen, Zellaktivatoren, Desintegratoren,
Fiktivtransmitter ... das ganze Zeug mußte man erstmal verdauen. :-)
Mit so etwas tut man sich heute bei weitem leichter. Die Kids wachsen
mit Computern und aller anderen Art High-Tech auf, sehen abgedrehte
SF, sobald sie in der Lage sind, die Taste auf der Fernbedienung zu
drücken. Diese Generation bringt also a priori ein weit größeres
Nahverhältnis zur SF mit als in den 50er oder 60er Jahren Geborene,
die teils noch ohne Telefon und Fernsehen aufgewachsen sind.

Vlcek wurde 1941 geboren.
Peter J. Holzer
2011-11-13 09:40:31 UTC
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Post by Werner Tann
Post by Peter J. Holzer
Stimmt schon. Andererseits ist Vlcek Anfang der 500er-Bände eingestiegen
und damals war das Perryversum noch relativ übersichtlich.
Ich bin in dieser Zeit eingestiegen.
Ich ca. 6 Jahre später.
Post by Werner Tann
Das war in den 70ern.
Das war auch noch in den 70ern.
Post by Werner Tann
Man sollte sich hüten, heutiges Wissen und heutige Standards
zurückzuprojizieren. Heftromane, TV-Serien, oft auch Kinofilme hatten
damals in der großen Masse bei weitem nicht die Komplexität von heute.
Auch Perry Rhodan hatte sie nicht. Einerseits auf Grund der schieren
Masse (es waren damals halt nur 500 Bände und nicht 2600), andererseits,
weil die Geschichten damals noch recht einfach gestrickt waren und der
ganze kosmologische Unterbau gefehlt hat.
Post by Werner Tann
Und was heute für 10jährige selbstverständlich ist, war vielen damals
völlig unbekannt, z. B. "Mutanten" oder "Hyperraum". Dazu kommen
natürlich viele Stamm-Charaktere, die man aber auch alle erstmal näher
kennenlernen mußte: War Atlan jetzt Akone oder Arkonide? Wer waren
noch schnell mal die Akonen? Zellduschen, Zellaktivatoren,
Desintegratoren, Fiktivtransmitter ... das ganze Zeug mußte man
erstmal verdauen. :-)
Damit hatte ich als 10-Jähriger kein Problem. In dem Alter ist man noch
flexibel und wissbegierig.

Das ist nur leider vollkommen irrelevant. Ernst Vlcek war 1971 kein
10-Jähriger, der mit glühenden Ohren sein erstes Heft verschlungen hat,
sondern ein professioneller Autor, der das Schreiben von PR-Heften zu
seinem Beruf gemacht hat.

Das ist natürlich ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann man von
einem Autor erwarten, dass er sich die Grundlagen aneignet (schließlich
verdient er sein Geld damit). Andererseits muss ein Autor kein Fan sein
(und Vlcek war auch keiner, wie er im Interview anmerkt), der bekommt
seine Exposés, schreibt seine Romane, und gut ists.

hp

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